von Monika Gause

3D-Vorlagen für Illustrator selbst erstellen mit Google Sketchup

Viele Vorlagen für Ihre Illustrationen finden Sie als Fotografien in Ihrem eigenen Archiv oder z.B. über Suchmaschinen. Einige besondere Motive oder Ansichten sind jedoch nur schwer zu finden, z.B. wenn sie sich aufgrund des gewünschten Blickwinkels nicht fotografieren lassen. In solchen Fällen können Sie sich die Vorlage auch selbst mithilfe eines 3D-Programms erstellen.

Aber was ist, wenn Sie ein solches Programm nicht bedienen können? Ein Anfang wäre, ein einfaches Programm zu verwenden. Google Sketchup ist ein solches Programm. Es besitzt viele Ähnlichkeiten zu Illustrator. Noch dazu ist es kostenlos, d.h. es eignet sich auch, um einfach einmal unverbindlich in die Welt des 3D-Designs hineinzuschnuppern.

Und es hat einen weiteren Vorteil. Wenn Sie es gar nicht schaffen, eigene Modelle zu erstellen, oder wenn Sie die gewünschte Detailgenauigkeit nicht bewältigen können, dann gibt es für Sketchup ein riesiges Archiv frei verfügbarer Modelle von allen möglichen Motiven.

So starten Sie mit Google Sketchup

Im ersten Schritt laden Sie Sketchup auf Ihren Rechner. Dazu gehen Sie auf http://www.sketchup.com/de/download/all und wählen die gewünschte Version. Installieren Sie dann das Programm und starten Sie es. Eine neue Datei erstellen Sie mit Datei → Neu.

Damit Sie den vollen Funktionssatz zur Verfügung haben, wählen Sie Ansicht → Funktionspaletten → Großer Funktionssatz. Die Werkzeuge werden als Werkzeug-Bedienfeld angezeigt.

Bild: Die Oberfläche von Sketchup mit Werkzeug-Bedienfeld

 

Wählen Sie außerdem die Perspektive unter Kamera → Perspektive, Parallele Projektion oder Zweipunktperspektive.

3-D-Modelle recherchieren und downloaden

Die 3D-Modelle finden Sie unter https://3dwarehouse.sketchup.com. Hier können Sie in einem Suchfeld Ihre Stichworte eingeben oder die zuletzt hochgeladenen Objekte durchblättern. Klicken Sie auf ein Objekt, wenn Sie Detailinformationen wünschen oder das Objekt herunterladen wollen.

Bild: Das 3D-Warehouse

 

Das gewünschte Objekt laden Sie als Sketchup-Model auf Ihren Rechner und importieren sie dann über Datei → Importieren in Ihre Sketchup-Datei.

Bild: Die Tower Bridge wurde in die Datei platziert.

 

Mit Objekten in Sketchup arbeiten

In Sketchup positionieren Sie das Objekt, indem Sie es mit dem Cursor an seinen Platz bewegen und klicken. Sie haben nun zwei Möglichkeiten, um eine besondere Ansicht des Objekts herzustellen:

  • Sie können entweder das Objekt selbst drehen oder
  • mit der virtuellen Kamera darum herumfahren.

Um das Objekt zu drehen, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Klicken Sie es mit dem schwarzen Auswahlpfeil an.

2. Wählen Sie dann das Drehen-Werkzeug .

3. Bewegen Sie es über das Objekt, bis die gewünschte Drehebene angezeigt wird. Dann klicken Sie.

4. Als nächstes klicken Sie, um einen Ursprung zu bestimmen. Dann klicken und ziehen Sie mit dem Werkzeug.

Bild: Drehen des Brückenobjekts

 

Das Drehen der Ansicht ist einfacher: Wählen Sie das Rotieren-Werkzeug und klicken und ziehen Sie damit, um die Ansicht herzustellen.

Bild: Rotieren der Ansicht

 

Sie können das Objekt auch schattieren: wählen Sie Ansicht → Schatten.

Bild: Schatten eines Sofas

 

Exportieren der Modelle

Bei der Ausgabe hat Sketchup einen weiteren Vorteil: Sie können die Ansicht zweidimensional als EPS exportieren. Das funktioniert allerdings nur in der Pro-Version.

In der kostenlosen Version können Sie nur Rasterdatenformate exportieren, um sie dann als Vorlagen für Ihre Illustrationen zu verwenden. Dazu gehen Sie unter Datei → Exportieren → 2D-Grafik. Wählen Sie das Dateiformat JPEG, PNG oder TIF und klicken dann auf Optionen.

Bild: Exportoptionen für 2D-Grafik in Sketchup

 

In den Optionen wählen Sie vor allem Transparenter Hintergrund, um die grüne »Welt« auszublenden, die Sketchup standardmäßig anzeigt. Das Bild können Sie dann als Vorlage in Illustrator platzieren und dort nachzeichnen.

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